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Black Island

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Black Island heisst Thomas Otts neues Buch, eine Sammlung fiktiver und skuriller Tiki-Figuren, die er in Eigeninitiative produziert hat und die seit letzter Woche offiziell im Handel erhälltlich ist. Ott war nicht nur der Dozent, der meine Kleiderzeichnungsarbeit betreute und der auch an meiner Starbucks-Arbeit offenbar Freude hatte, sondern auch ein grossartiger Künstler und Comiczeichner und als solcher bereits seit Jahren einer meiner heimlichen Helden. In der Schule wäre es mir nie in den Sinn gekommen, ihn um ein Autogramm zu bitten, aber an der Vernissage seines Tiki-Buches sah das natürlich ganz anders aus.

Die Tatsache, dass ich mich bereits in drei Arbeiten mal mehr, mal weniger mit dem Thema Kaffee befasst habe (die dritte Arbeit wurde erst gerade letzte Woche fertig) scheint offenbar auch bei ihm einen Eindruck hinterlassen zu haben. Nicht, dass ich damit ein Problem hätte. Und wenn ich schon dabei bin, möchte ich euch noch einmal Otts neues Buch ans Herz legen, hier könnt ihr einen Blick hineinwerfen und euch ein Exemplar sichern.

Bild der Woche #99

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Meine erste Woche an der ZHdK ging bereits gestern zu Ende und bisher bin ich sehr happy mit dieser Schule. Womit die Zufriedenheitsquote nach einer Woche schonmal höher liegt als noch an meiner letzten Schule. Das liegt unter anderem daran, dass ich an dieser Schule das machen kann, was ich gerne mache. Im Moment heisst das, zeichnen und grafisch arbeiten – jeweils gut zwei Tage die Wochen. Dabei vergeht einem die Zeit auch im Fluge, wobei ich fairerweise sagen muss, dass das bei 6 Schulstunden pro Tag nicht so schwierig ist.

Dazu kommen noch Vorlesungen, von der sich jene zum Thema Film kürzlich den King Kong-Filmen widmete, was für mich natürlich auf einer völlig anderen Ebene interessant ist. Und es tut natürlich gut, unter Gleichgesinnten zu sein, obwohl das auch schon am Gymnasium eigentlich kein Problem war. Aber hier ist es noch konzentrierter. Auch wenn man da dann leider sein Ego etwas zurückstellen muss – man ist nur noch einer von vielen, die künstlerisch was können. Zumindest ich werde mich daran noch gewöhnen müssen.

Das Bild oben zeigt übrigens einige Entwürfe für Logos zu einer fiktiven Krimiausstellung, die ich im Typographie-Unterricht hergestellt habe. Weil ja gewünscht wurde, dass ich fleissig berichte. Darum erzähle ich euch an dieser Stelle auch, dass kürzlich am Nebentisch im Foyer H.R. Giger seinen Kaffee schlürfte. Und mit Thomas Ott einer meiner Lieblingskünstler doziert.

Graval macht Stunk #4 – Hannes Binder

Und, wie bereits bei der Vorstellung von Thomas Ott angekündigt, gibts aufgrund des Ausfalls der gestrigen Vorstellung nun ein Double-Feature. Ich habe mich entschieden, euch daher zwei ähnliche Künstler vorzustellen, beide zeichnen unter anderem sehr viel Schabkarton. Während Thomas Ott eher ein Star der Szene ist, kommt man an Hannes Binder kaum vorbei.

Über Hannes Binder
Hannes Binder ist ein Schweizer Comiczeichner und Illustrator. Wie auch Thomas Ott zeichnet er grösstenteils in der Schabkartontechnik. So hat er „Die Schwarzen Brüder“ in dieser Technik illustriert, aber am bekanntesten sind wohl seine Vexierbilder (Vexierbilder sind Bilder, auf denen erst auf den zweiten Blick, zum Beispiel, wenn man das Bild dreht, etwas versteckt ist), die er in der Rubrik „Binders Vexierbilder“ jeweils im NZZ Folio zeichnet.

Warum ich euch Hannes Binder vorstellen möchte
Er ist einer der einflussreicheren Künstler der Schweiz und hat die Schabkarton-Szene (Gott, wie das klingt ^^) mit seinen Arbeiten sichtlich geprägt. Seine Werke sind zwar nicht so skurill und botschaftsschwanger wie jene von Ott, aber dafür haben sie ihren eigenen Charme. Die Figuren leben von den wenigen Strichen und den Ausdrücken, die sichtlich von den Comics geprägt sind, die Binder ja auch zeichnet. Oft sind sie sehr skurill, aber nicht in der düsteren Art, die Ott hatte, aber dennoch schräg.

Mir gefallen auch seine Vexierbilder, deren Fokus ja eigentlich auf dem versteckten Etwas liegt, die aber viel zu schade wären, nur darauf reduziert zu werden. Die Details machen seine Bilder genauso aus, wie das Thema, das das Bild behandelt, und das ist ja gerade das verwirrende an den Vexierbildern. Vor lauter Details und Nebensächlichkeiten und falschen Fährten sieht man oft das gesuchte Etwas nicht mehr, obwohl es gar nicht so schwierig versteckt wäre.

Binder hat zwar keine Internetpräsenz, am besten googelt man seinen Namen und setzt die Puzzlestückchen, die sich dort finden, zusammen.

Binderquelle: Porträt Hannes Binder: Sauerländer-Kinderbücher.de // Auszug „Um Mitternacht“: Scheidegger-Bücher.ch // Vexierbild (verstecktes Element leider nicht bekannt): Swissartguide.ch

Graval macht Stunk #3 – Thomas Ott

Leider hat es gestern Abend nicht geklappt mit dem Künstler, nach dem ich ohnehin schon einiges um die Ohren hatte und dann noch ein Mörder-Wham! schrieb. :/ Dafür mach ich heute ein Double-Feature, und darum gibt es heute zwei Künstler, die mit der gleichen Technik arbeiten, nämlich der sogenannten Schabkartontechnik. Dabei kratzt man aus einem doppelschichtigen Karton die obere schwarze Schicht weg und zeichnet sozusagen auf der unteren weissen Schicht. Mein Lieblingskünstler in dieser Technik ist Thomas Ott, der sehr düstere und gruslige Bilder zeichnet.

Über Thomas Ott
Thomas Ott (oft auch T.O.T.T.) ist ein frei schaffender schweizer Comic- und Schabkartonkünstler, der neben Comic-Arbeiten auch viele Aufträge für Magazine und Werbungen annimmt. Daher hat sicher der eine oder andere (zumindest der eine oder andere Schweizer) eine Arbeit von Ott auf einem Magazin oder in einem Magazin gesehen. Ebenfalls viele Arbeiten macht Ott für den Comicshop Analph (vielleicht später mehr dazu), könnte gut sein, dass man ihn daher kennt. 1996 gewann Ott den renommierten „Max-und-Moritz-Preis“ für den „besten deutschsprachigen Künstler“.

Warum ich euch Thomas Ott vorstellen möchte
Ich habe Thomas Ott bereits ziemlich früh eher unbewusst kennengelernt, als ich vor einigen Jahren mit Comic lesen begann, und mich dadurch immer mehr im Comicshop Analph wiederfand. Mir gefiel das Logo und auf den schwarzen Plastiktaschen waren immer lustige Illustrationen in Schwarzweiss drauf, doch ich machte mir nicht gross Gedanken. Als kurz vor Weihnachten der Comicshop sein zehnjähriges feierte kündigte man gross eine „Autogrammstunde mit Thomas Ott“ an, also googelte ich den Namen und stiess auf Illustrationen, die ich von den Plastiktüten kannte. Ich verpasste zwar die Autogrammstunde, dafür nahmen wir wenig später in der Schule Schabkarton durch und so konnte ich mich intensiver mit seinen Bildern befassen.

Ich liebe seinen tiefschwarzen Humor, die düsteren Bilder mit Figuren, die einen immer ganz gruslig anschauen und auch, wie er ganz oft mit dem Feuer spielt. Wie wenn er einen Jesus mit Bazooka zeichnet. Kann er sich als freischaffender Künstler wahrscheinlich leisten, ich finde seine Bilder herrlich. Ein Bild, das sich bei mir im Hinterkopf festgesfressen hat, und das ich auch hier eingefügt habe, ist die Zahnarztwerbung, die mit „Fresse polieren“ droht. Episch! Wer schwarzen Humor mag, der genial skurill ist, dem seien Otts Bücher empfohlen. Wären sie nicht so teuer, hätte ich sie vielleicht auch bei mir rumstehen 😉

Auf seiner Website gibt es mehr Infos zu ihm und seinen Werken und sogar auch zu seiner Band! 🙂

Bilderquelle: Porträt Thomas Ott: Entrecomics.com // Zahnarztwerbung: Bildwurf.com // „T.O.T.T.s Last Cartoon“: Forbiddenplanet.co.uk