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Graval macht Stunk #4 – Hannes Binder

Und, wie bereits bei der Vorstellung von Thomas Ott angekündigt, gibts aufgrund des Ausfalls der gestrigen Vorstellung nun ein Double-Feature. Ich habe mich entschieden, euch daher zwei ähnliche Künstler vorzustellen, beide zeichnen unter anderem sehr viel Schabkarton. Während Thomas Ott eher ein Star der Szene ist, kommt man an Hannes Binder kaum vorbei.

Über Hannes Binder
Hannes Binder ist ein Schweizer Comiczeichner und Illustrator. Wie auch Thomas Ott zeichnet er grösstenteils in der Schabkartontechnik. So hat er „Die Schwarzen Brüder“ in dieser Technik illustriert, aber am bekanntesten sind wohl seine Vexierbilder (Vexierbilder sind Bilder, auf denen erst auf den zweiten Blick, zum Beispiel, wenn man das Bild dreht, etwas versteckt ist), die er in der Rubrik „Binders Vexierbilder“ jeweils im NZZ Folio zeichnet.

Warum ich euch Hannes Binder vorstellen möchte
Er ist einer der einflussreicheren Künstler der Schweiz und hat die Schabkarton-Szene (Gott, wie das klingt ^^) mit seinen Arbeiten sichtlich geprägt. Seine Werke sind zwar nicht so skurill und botschaftsschwanger wie jene von Ott, aber dafür haben sie ihren eigenen Charme. Die Figuren leben von den wenigen Strichen und den Ausdrücken, die sichtlich von den Comics geprägt sind, die Binder ja auch zeichnet. Oft sind sie sehr skurill, aber nicht in der düsteren Art, die Ott hatte, aber dennoch schräg.

Mir gefallen auch seine Vexierbilder, deren Fokus ja eigentlich auf dem versteckten Etwas liegt, die aber viel zu schade wären, nur darauf reduziert zu werden. Die Details machen seine Bilder genauso aus, wie das Thema, das das Bild behandelt, und das ist ja gerade das verwirrende an den Vexierbildern. Vor lauter Details und Nebensächlichkeiten und falschen Fährten sieht man oft das gesuchte Etwas nicht mehr, obwohl es gar nicht so schwierig versteckt wäre.

Binder hat zwar keine Internetpräsenz, am besten googelt man seinen Namen und setzt die Puzzlestückchen, die sich dort finden, zusammen.

Binderquelle: Porträt Hannes Binder: Sauerländer-Kinderbücher.de // Auszug „Um Mitternacht“: Scheidegger-Bücher.ch // Vexierbild (verstecktes Element leider nicht bekannt): Swissartguide.ch

Graval macht Stunk #3 – Thomas Ott

Leider hat es gestern Abend nicht geklappt mit dem Künstler, nach dem ich ohnehin schon einiges um die Ohren hatte und dann noch ein Mörder-Wham! schrieb. :/ Dafür mach ich heute ein Double-Feature, und darum gibt es heute zwei Künstler, die mit der gleichen Technik arbeiten, nämlich der sogenannten Schabkartontechnik. Dabei kratzt man aus einem doppelschichtigen Karton die obere schwarze Schicht weg und zeichnet sozusagen auf der unteren weissen Schicht. Mein Lieblingskünstler in dieser Technik ist Thomas Ott, der sehr düstere und gruslige Bilder zeichnet.

Über Thomas Ott
Thomas Ott (oft auch T.O.T.T.) ist ein frei schaffender schweizer Comic- und Schabkartonkünstler, der neben Comic-Arbeiten auch viele Aufträge für Magazine und Werbungen annimmt. Daher hat sicher der eine oder andere (zumindest der eine oder andere Schweizer) eine Arbeit von Ott auf einem Magazin oder in einem Magazin gesehen. Ebenfalls viele Arbeiten macht Ott für den Comicshop Analph (vielleicht später mehr dazu), könnte gut sein, dass man ihn daher kennt. 1996 gewann Ott den renommierten „Max-und-Moritz-Preis“ für den „besten deutschsprachigen Künstler“.

Warum ich euch Thomas Ott vorstellen möchte
Ich habe Thomas Ott bereits ziemlich früh eher unbewusst kennengelernt, als ich vor einigen Jahren mit Comic lesen begann, und mich dadurch immer mehr im Comicshop Analph wiederfand. Mir gefiel das Logo und auf den schwarzen Plastiktaschen waren immer lustige Illustrationen in Schwarzweiss drauf, doch ich machte mir nicht gross Gedanken. Als kurz vor Weihnachten der Comicshop sein zehnjähriges feierte kündigte man gross eine „Autogrammstunde mit Thomas Ott“ an, also googelte ich den Namen und stiess auf Illustrationen, die ich von den Plastiktüten kannte. Ich verpasste zwar die Autogrammstunde, dafür nahmen wir wenig später in der Schule Schabkarton durch und so konnte ich mich intensiver mit seinen Bildern befassen.

Ich liebe seinen tiefschwarzen Humor, die düsteren Bilder mit Figuren, die einen immer ganz gruslig anschauen und auch, wie er ganz oft mit dem Feuer spielt. Wie wenn er einen Jesus mit Bazooka zeichnet. Kann er sich als freischaffender Künstler wahrscheinlich leisten, ich finde seine Bilder herrlich. Ein Bild, das sich bei mir im Hinterkopf festgesfressen hat, und das ich auch hier eingefügt habe, ist die Zahnarztwerbung, die mit „Fresse polieren“ droht. Episch! Wer schwarzen Humor mag, der genial skurill ist, dem seien Otts Bücher empfohlen. Wären sie nicht so teuer, hätte ich sie vielleicht auch bei mir rumstehen 😉

Auf seiner Website gibt es mehr Infos zu ihm und seinen Werken und sogar auch zu seiner Band! 🙂

Bilderquelle: Porträt Thomas Ott: Entrecomics.com // Zahnarztwerbung: Bildwurf.com // „T.O.T.T.s Last Cartoon“: Forbiddenplanet.co.uk

Graval macht Stunk #2 – Flix

Heute stelle ich euch einen weiteren Künstler vor, diesmal einer aus dem „Trio superlustiger deutscher Cartoonisten“, wie ich sie zu nennen pflege, nämlich Joscha Sauer, Ralph Ruthe und – eben Flix. Flix ist wahrscheinlich der am wenigsten bekannte der drei, und doch steht er den anderen zwei in nichts nach. Vorhang auf füüüüür FLIX!

Über Flix
Felix Görmann arbeitet seit 2002 unter dem Pseudonym „Flix“ als Comiczeichner. In dieser Zeit hat er zahlreiche Comicbände veröffentlicht mit unterschiedlichem Inhalt: Er zeichnet genauso Cartoonstrips wie zusammenhängende Stories und Zeitungsstrips. Mit der autobiografischen Story „held“ gelang ihm 2003 der Durchbruch, 2004 schrieb er mit „sag was“ die Fortsetzung.

Kennengelernt habe ich Flix mit „Da war mal was…“, einer Sammlung an Stories zur Mauer, die er von Freunden und Bekannten gesammelt hatte und anlässlich der zwanzigjährigen Jährung des Mauerfalls veröffentlichte. Die Stories waren abwechslungsreich, malkomisch, mal tragisch und mal stimmten sie einfach nachdenklich. Ein rundum gelungenes Werk.

Warum ich euch Flix vorstellen möchte
Wie erwähnt, bin ich überzeugt dass man Flix in einem Atemzug mit Sauer und Ruthe nennen müsste. Vielleicht ist er in Deutschland bekannter, als hier, aber hier sind nur „Nichtlustig“ und „Shit Happens!“ bekannt, Flix? Nie gehört. Das ist echt schade, sein Zeichenstil spricht mich sehr an, und wie liebevoll er in „Da war mal was…“ die Geschichten erzählt – ohne irgendwie dem ganzen eine eigene Meinung aufdrücken zu wollen und ganz sachlich (oder unsachlich ;)) aus der Perspektive der Person, die sich zurückerinnert, berichtet, das ist schön.

Das Ganze wird in Cartoons verpackt, was man als geschmacklos oder verfehlt abtun kann, ich finde, das lockert das Thema ungemein auf und sorgt für eine richtige Atmosphäre, dass man sich zwar mit einem ernsten Thema befassen kann, und dem auch gerecht wird, dennoch aber auch unterhalten wird. Flix‘ Artwork ist spitze. Er gibt den einzelnen Erzählungen meist Farben, in deren Farbtönen er dann die ganze Story oder den ganzen Strip hält. Wenn die Farben in einem Cartoon zusammenspielen, ist das ganze, ungeachtet des Inhalts schon viel angenehmer zu lesen. Was ihn aber auszeichnet, ist sein ungewohnter aber liebenswerter Zeichenstil. Er zeichnet die Figuren mit Quadratnasen und Monsterbrillen, mit Knoblauchohren und Streetstyle, Riesenhänden und Riesengrinsen. Man muss Flix sehen um Flix zu verstehen.

Am besten schaut man sich auf seiner Website um. Auch auf Wikipedia gibt es einiges über Flix zu lesen.

Bilderquellen: Porträt Flix von Comic.de // „Da war mal was…“-Beitrag von Joscha Sauer von DaWarMalWas.de // Photoshop-Strip von Forum.Zehn.de

Graval macht Stunk #1 – Stefan Böttcher

Sodele, nun fängt also der Monat des Stunkes an auf Ploppers Wörld. Ich habe mir vorgenommen dreissig Tage lang einen Künstler vorzustellen. Ob ich das einhalten kann, weiss ich noch nicht wirklich, momentan habe ich nur 24, 25. Schlimmstenfalls werde ich den einen oder anderen Comicshop in der Schweiz vorstellen, das wär auch ne Idee 🙂

Anyway, erst einmal der erste Künstler, den ich euch vorstellen möchte. Er ist zwar keiner der grossen Namen, die auf meiner Liste stehen, aber seine Werke beeindrucken mich nichtsdestotrotz jedes Mal von Neuem. Ich wollte ohnehin zu Beginn wirklich einen Künstler präsentieren, den viele vielleicht noch nicht kennen, um euch wirklich etwas Neues näherzubringen.

Über Stefan Böttcher
Stefan Böttcher ist ein selbständiger deutscher Künstler. Er macht Ölmalerei und Digital Art, letzteres vor allem zu Star Wars, aber auch anderen Filmen, die ihm gefallen. Da dies als FanArt gilt, ist es ihm auch nicht möglich, damit Geld zu verdienen, umso wichtiger ist es daher für ihn, dass er Spass an der Arbeit hat. Böttcher hat dem Offiziellen Star Wars Magazin schon einige Werke beigesteuert (und nicht als Leserbriefe), seien es Poster oder Cover-Art im Clubmagazin.

„Kennengelernt“ habe ich ihn, als er im Offiziellen Star Wars Fan Club-Forum einige Bilder gepostet hat, mittlerweile bin ich Stammgucker bei ihm auf Deviantart.

Warum ich euch Stefan Böttcher vorstellen möchte
Einerseits gefällt mir der Fakt, dass er Star Wars-Künstler ist, schon gut. 😉 Aber neben dieser Tatsache, und auch, weil mir die Bildkompositionen sehr gut gefallen und begeistern, ist sicher auch die Technik, wie Böttcher seine Bilder macht, vielen nicht bekannt. Sein Strich ist klar von Ölgemälden geprägt, aber er zeichnet die Bilder nicht von Grund auf, sondern macht Bilder von Modellen oder lässt sich diese von Besitzern der Modelle zuschicken und bearbeitet diese mit Photoshop. Es kommt auch vor, dass er ein bereits bestehendes Bild, wie zum Beispiel aus The Clone Wars, in seine Werke einbaut, meist arbeitet er aber mit Modellen.

Die Technik klingt nun ziemlich „einfach“, man könnte meinen, dass das noch manch einer könnte, und vielleicht ist es auch nicht die komplexeste Technik, aber ich denke doch, dass Böttcher ein Meister dieser Technik ist, und ich denke, dass ich nicht übertreibe. Es gelingt ihm einerseits, die Modelle so zu verfremden, dass sie zwar noch zu erkennen sind, jedoch nicht mehr als Modelle, sondern als verfremdete Raumschiffe oder Personen. Auch in der Komposition gibt er sich viel Mühe, jedes Bild wirkt irgendwie ausserirdisch und dennoch vertraut und man hat gleich eine ganze Szene vor Augen.

Wer mehr über Böttcher und seine Arbeit erfahren möchte, dem kann ich nur folgendes Interview mit der Star Wars Collector Base wärmstens empfehlen. Auch interessant ist der Entstehungsprozess zum Republic Cruiser-Bild, den man hier nachlesen kann. Für mehr Bilder besucht ihr am besten sein DeviantArt-Profil oder seine Website.

Bilderquellen: Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung des Künstlers

Graval macht Stunk

Ich hatte ja vor einer Weile angekündigt, im Juli einen Kunstmonat zu machen, bei dem ich jeden Tag einen neuen Künstler vorstelle, dabei wollte ich mich auf 2D-Künstler, also Maler und Zeichner, festlegen. Nichts einfacher als das, nur bin ich im Juli leider eine ganze Woche nicht hier, ohne Internet und wenn, dann sicher nicht mit Zeit und Geduld, jeden Tag den Post zu schreiben. Daher möchte ich die ganze Aktion auf den 26. Juli verschieben. Dann bin ich wieder in der Welt und kann und will mich dem Thema widmen. Ich hoffe, das geht klar so. Ich werde auch statt 31 nur 30 Künstler präsentieren, das finde ich besser so 🙂

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