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Schweizer Meister 2012, Part II

Ich habe es angedroht, aber keiner wollte hören. Egal. Jetzt ist Basel also ein weiteres Mal Schweizer Meister, bereits das sechste Mal in den letzten 10 Jahren. Damit steigt das Titelskore auf 15, was auch das Meister-Shirt mit der Aufschrift „Me15ter“ deutlich macht. Zudem ist das der erste Titelhattrick überhaupt. Das alles dürfte gut zeigen, wie deutlich Basel die Liga in den letzten Jahren dominiert. Diese Saison stand es eigentlich schon länger fest, zwar nicht offiziell oder so, aber dass der FC Basel seit 23 Spielen nicht mehr verloren hat, war Zeichen genug. Und letztlich dauerte es dann auch nur wegen rechtlichen Scherereien, die dem zweitplatzierten Luzern noch Punkte gegeben hätten, etwas länger, bis es so richtig offiziell feststand.

Herzliche Gratulation ans Rheinknie! Nächstes Ziel: Schweizer Cup, dann die Weltherrschaft.

Pfeif(en)skandal

Gestern Abend hat die Schweizer Fussballnati unter der Führung von Ottmar Hitzfeld gegen Wales gespielt. In der Gruppe G gilt man als Favorit für das EM-Ticket hinter England. Umso grösser war die Enttäuschung, dass man nach zwei Spielen, gegen England und der „Schande von Montenegro“ noch mit null Punkten und einem Score von 1:4 dastand. Für weiteren Unmut sorgten Fakten, wie dass man seit dem Spiel gegen Spanien an der WM nicht mehr gewinnen konnte, und in den letzten 13 Spielen nur fünf Tore für die Schweizer fielen. Eine weitere Statistik, die gerne verwendet wurde, um aufzuzeigen, wie sehr die Schweiz am Arsch ist, war, dass das letzte Stürmertor aus dem September vergangenen Jahres stammt.

Daher war die Schweiz also unter Zugzwang. Um die WM-Qualifikation wieder auf die richtige Bahn zu bringen, und um die Fans zu beruhigen, mussten ein Sieg und Tore her, und nicht zuletzt, sollte man nun wieder gut spielen, und nicht rumharzen, wie man das seit geraumer Zeit zu tun pflegte. Die Schweiz erfüllte alle Wünsche mit dem 4:1-Sieg, es gab Tore, es wurde gut und fair gespielt und auch die Stürmer trafen endlich wieder, für Marco Streller ging sogar eine dreijährige Durststrecke zu Ende. Und obendrein gleichte man das Negativscore nun zu 5:5 aus. Soweit so gut, doch für die Misstöne sorgten diesmal die Fans selbst.

Dass Stürmerstar und Rekordtorjäger Alex Frei seit einer Weile eine gewisse Ladehemmung hat, das ist kein Geheimnis. Auch gestern gelang ihm wieder kein Treffer, was das Publikum, erneut, nach einem verschossenen Penalty gegen Australien, dazu veranlasste, ihn auszupfeifen. Dass Frei sich aber sonst für seine Teamkollegen abgerackert hat, zahlreiche Bälle wiedererobert hat und vielfach auch als Vorbereiter tätig war, vergass man in der Hektik um die Negativquote. Ich verstand noch, dass Frei unmittelbar nach dem verschossenen Penalty damals gegen Australien ausgepfiffen wurde, aber auch dort war es für mich unbegreiflich, dass er nachher das Spiel durch ausgebuht wurde.

Es ist also durchaus begreiflich, dass sich Frei nun einen Rücktritt überlegt, was seine Gesten unmittelbar nach dem Pfeifen deutlich machten. Aber ich hoffe trotzdem, dass es Hitzfeld gelingt, Frei umzustimmen, und dass Frei doch noch zurückkehrt, denn auch trotz seines Personenkults ist er ein wertvoller Spieler, was er gestern wieder bewiesen hat.

Bilderquelle: Wldcup.com

Prädikat: Lösbar.

Nun wurde also ausgelost, und ich bin sehr zufrieden mit der Champions League-Gruppe, die Basel zu bewältigen hat. Ausserdem wurde ein Wunsch von mir berücksichtigt, nämlich die Bayern.

Die Bayern werden ein harter Brocken, jeder Punkt ist schon Gold wert, auch wortwörtlich. Verliert man also, heisst das, dass gegen die anderen Gegner umso mehr Punkte her müssen, bestenfalls das Maximum, 12. Das ist zwar hoch gesteckt, nicht aber unwahrscheinlich. AS Rom hatte man bereits letztes Jahr als Gegner in der Europa League, und wir erinnern uns an das grossartige 2:0 im St. Jakob Park. Trotz drei Siegen schied Basel dann aus und scheiterte an Gruppensieger Fulham, aber es zeigte sich klar, dass mehr dringelegen hätte. Der dritte Gegner, Rumäniens Cluj, ist eine der schwächsten Mannschaften in der Gruppenphase und sollte unbedingt zu schlagen sein, ansonsten kann man sich ein Weiterkommen abschminken. Für die 12 Punkte muss daher einiges her, aber machbar sollten sie doch sein. Ich drücke die Daumen!

Erster Schultag

Das Sequel zum Letzten Ferientag.

Lieber Vollmond,
Der du bist am Himmel,
Ich danke dir dafür,
Dass du mir schlaflose Nacht bescheret habest,
In aller Ewigkeit,
Was auch immer das heissen möge.
Fick dich. :mrgreen:

Seriously. Muss ich nicht haben. Um zwei Uhr frühestens einzuschlafen, um dann lediglich vier, fünf Stunden später todmüde aufzustehen. Nun geht nicht anders, und zum Loslaufen Grossstadtflüster reingehaut. Ursprünglich hatte ich gedacht, jeweils mittwochs zwei Stunden später zur Schule zu dürfen. Doch man hat mir genau dort die Schlagzeugstunde reingepflanzt, ergo kann ich nur noch eine Stunde ausschlafen. Doch daraus wird auch heute nichts, denn es ist „Schuleröffnungsanlass“. Heisst, der Rektor hält eine Rede über das kommende Schuljahr, die keinen interessiert.

Nach der Schlagzeugstunde folgte eine Doppelstunde BG, also Bildnerisches Gestalten. Während alle meckern, wie scheisse das neue Thema „Raum & Mensch“ ist, geniesse ich das Zeichnen, und nachdem ich tagelang Menschen gekritzelt habe, könnte es wohl keine bessere Aufgabe geben, als „einen Menschen abzuzeichnen“. Da der Mittwoch der chilligste Tag der Woche ist, war Mathe das einzige ernsthafte Fach, zumindest das einzige, auf das man sich vorbereiten musste. Ich wurde von den neuen Schülern als Mathegenie erkannt, was ich nicht bin, nur weil ich ne Aufgabe gecheckt habe. So fühlt es sich also auf der Sonnenseite an 😉

Am Nachmittag hatten wir Sport in gemischten Klassen, also Jungs und Mädels zusammen und wir spielten Fussball. Gibt echt bessere Ideen, wenn man die Geschlechter mischt, als Fussball, aber ich mag ja Fussball und meckere nicht. Ist aber wirklich nicht so lustig, wenn man nicht Hundertprozent spielen darf, gegen Gegner, denen es eh egal ist. Und wenn ich dann noch alle zehn Minuten zusammenknicke, weil ich abwechslungsweise links und rechts nen Unterschenkelkrampf habe, weiss Gott warum, dann macht es noch weniger Spass. Irgendwie war das der unchilligste Teil am Tag ;). Jep, Gl0rfindel, hier hast du deine Rache! 😀

Rotblau isch hüt d’Farb!

Ich bin echt stolz auf „meinen“ ÄFFZEEBEEH, der im Champions League-Quali-Spiel gegen Sheriff Tiraspol (Hinspiel 1:0 für Basel) einfach wieder mal geil wie Sau gespielt hat. Gut, am Anfang sah es nicht so gut aus, die ersten 15 Minuten jeder Halbzeit können wir ausblenden, aber dann, dann hat Basel das Zepter übernommen. Kurz vor der Pause gabs beinahe das 1:0, doch Marco Streller scheiterte an einem Rumänen Tschechen Ukrainer Wasauchimmer Moldawier, der denn Ball noch vor der Linie abwehren konnte. Nach 74 Minuten dann die Erlösung. Nach einem weiteren groben Foul der Moldawier (das nicht geahndet wurde – menno!) folgte ein Freistoss, den Alex Frei zu einer sauberen Flanke für Streller verwandelte, dieser nickte unhaltbar ein.

Um Weiterzukommen hätte Tiraspol 3 Tore gebraucht, angesichts der schlechten Angreifer und der miserablen Chancenverwertung ein Ding der Unmöglichkeit. Dann wiederholte sich die Szene aus der 74. Minute: Der bereits verwarnte Tee-Schwili legte Stocker und es gab Gelb-Rot und ne heisse Dusche. Nun legte Basel los – in der 80. Minute liess der Tiraspol-Keeper den Ball aus den Händen flutschen, Frei bedankte sich und tunnelte obendrauf noch die halbe Hintermannschaft. Nur sieben Minuten später nochmals Frei, der nach einem Zuckerpass von Shaqiri den Keeper lobte und Tiraspol klar zeigte, wer Boss ist. 3:0 der Endskore und nichts, gar nichts lässt mich Mitleid mit den unfairen und unsportlichen Moldawiern haben.

Ich freue mich vielmehr mit Basel, was will man mehr? Was jetzt kommt ist Zugabe, Basel kann untergehen, wayne, für mich war das das Hauptziel der Saison, nun folgen Meistertitel und Cup, und dann bin ich ein glücklicher Bebbi. Coach Thorsten Fink hat in zwei Saisons bereits mehr erreicht als manche Trainer in der ganzen Karriere: Saison, Cup, Europa League und Champions League. Hut ab!

Best of WM – Teil 4

Das Ende. Fertig WM. Spanien hat den Titel geholt, die Niederlande verloren und Deutschland Dritter gemacht. Irgendwo ist auch noch Uruguay. Unterhaltend waren die letzten Spiele nur dann, wenn Uruguay gespielt hat, langweilig dagegen waren die Tiki-Taka-Spiele der Spanier. Das erste Halbfinale entschied die Niederlande spät für sich, die Zuschauer sahen vier grossartige Tore. Im zweiten Halbfinale machte El Tiburron in einem taktischen und überhaupt nicht Deutschland-Elf-typischen Match mit einem wuchtigen Köpfer alles klar. Und auch die Finalmatches hatten es in sich. Unterhaltung der Extraklasse bot das Spiel um den dritten Platz, das frei von taktischen Zwängen wieder einmal seine Bedeutung unterstrich, als besseres Freundschaftsspiel, als besseren Final. Denn dieser war brutal und langweilig mit einem Schiedsrichter, der bei all den Fouls selber nicht mehr nachkam. Profitiert haben die Spanier. Das wohl beste Spiel der ganzen WM ist und bleibt damit das Spiel um den dritten Platz, bei dem ich mehr mitfieberte, als bei manchem Schweiz-Spiel.

Ob Spanien nun verdient Weltmeister ist, darüber lässt sich streiten. Klar, sie haben (fast) alle Gegner ausgeschaltet und somit sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Aber in meinen Augen waren Deutschland und die Niederlande besser, auch mannschaftlich, liessen sich jedoch vom Tiki Taka ausspielen, zumindest Deutschland, aber auch die Niederlande stellenweise. Und mit diesem System haben sie alle Abwehrriegel geknackt. Daher ist der Titel verdient, da sie durch ihr System das wett machten, was andere Teams an mannschaftlicher Kompetenz aufwiesen. Vielleicht nicht die schönste, aber wirksamste Methode.

Spiele: 64 (von 64)

Tore: 145 (2,27 pro Partie)
Torschützenkönig: Thomas Müller – 5 Tore (vor David Villa, Wesley Sneijder und Diego Forlan, alle 5)

Gelbe Karten: 245 (3,83 pro Partie)
Rote Karten: 9 (0,14 pro Partie)
Gelb-Rote Karten: 8 (0,13 pro Partie)

Schönstes Tor der Woche: Beide Forlan-Tore (gegen Niederlande und gegen Deutschland) waren Extraklasse, aber der Sieger bleibt Giovanni van Bronckhorsts wuchtiger Hammer ins Lattenkreuz. Gleichzeitig auch Tor der WM.

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Gravals Steilpass

  • Alle drei niederländischen Tore gegen Uruguay waren Pfostentore, wenn auch nur leicht abgefälscht dadurch. Hat kaum einer bemerkt. 😉
  • Wer hat den Europa- und den Weltmeister als einziges Team seit Langem geschlagen?
  • De Jongs Foul in Kung-Fu-Manier ist unter aller…
  • Und noch einer: Piqué musste nach zwei Auas in der Vorrunde erneut gepflegt werden. Ein harter Krieger.
  • Wo war Mandela bei der Pokalübergabe? Und wer waren die zwei Eierköpfe, die ihn dann überreichten? >.<
  • Die Buhpfiffe gegen Luis Suarez xD
  • Holland gewann, wenn überhaupt, nur einmal mit mehr als einem Tor Unterschied.
  • Am Anfang verlieren ist besser, als am Schluss. Tja.
  • Klose tat mir richtig Leid. Ein Tor. >.<
  • Alle lieben Pedro. (ca. 0:35, zwar miese Quali, aber doch das Beste atm)

Team der WM

Ich habe ein Team für die WM zusammengestellt, wie es dieser Tage von der FIFA getan werden wird, aus den besten elf Spielern diese WM. Als Aufstellung habe ich ein 3-4-3 gewählt, da mich eher Mittelfeldspieler als Verteidiger überzeugt haben. Ich musste auch auf viele Argentinier verzichten, da mich beispielsweise Messi und Heinze je länger je weniger zu überzeugen vermochten. Daher hier zwei Aufstellungen: Meine Favoriten nach den Achtelfinals, und jene nach den Halbfinals. Mal sehen, wo meine Trefferquote dann liegt 😉

Nach dem Achtelfinale
Nach dem Halbfinale

Im Tor hat sich Maarten Stekelenburg für mich zweifellos bestätigt. Selbst der eine Fehler, der ihm gegen Uruguay zugeschrieben wurde, erachte ich eher als Verteidigungsfehler, als als Torwartfehler, er hat noch das Beste draus gemacht, finde ich.

Maicon hat mit seinen Flügelläufen vermehrt für Torgefahr gesorgt, und manchen Gegner ausgelassen, Boateng, sein Gegenpart auf der anderen Seite, war dafür eher defensiv orientiert. Puyol schliesslich hielt seinen Strafraum mit viel Erfolg sauber, „nur“ zwei Gegentore verzeichnet der Europameister. Lahm und Heinze liessen mit der Zeit stark nach und sind daher verdient aus der Liste gekickt worden.

Das Herzstück der deutschen Mannschaft ist sicherlich das Mittelfeld. Darum verwundert es auch kaum, dass drei der vier Mittelfeldspieler Deutsche sind. Müller ist ohne Frage der Shootingstar der WM mit Toren ohne Ende, Schweinsteiger stellt das Scharnier des Teams und ist ein wichtiger Faktor des Erfolgs der Deutschen. Und auch Özil, zwar gegen Ende etwas nachlässig und fantasielos, vermochte zu glänzen. Vorne ist Iniesta schliesslich der Assisteur, der mir von Anfang an schon gut gefiel. Mit seinen Todespässen in die Tiefe hat er sein Talent bewiesen.

Ich hätte unzählige Angreifer aufzählen können, beliess es aber dann bei dreien, die mir gefielen. Zu Erwähnen ist, dass ich Özil letztlich mit Robben getauscht habe, aber eigentlich sind alle, Robben, Özil und Müller eher offensive Mittelfeldler. Jedenfalls war ich positiv überrascht von Tevez, meinem Lieblingsspieler, der trotz diesem Pluspunkt vorne wie hinten um jeden Ball kämpfte. Mit viel Zug nach vorne und einem tödlichen Speed leitete er manchen Angriff ein. Luis Fabiano war Anfangs stark, dann flachte er aber ab. Anders Villa. Von 7 Toren schoss er deren 5 und kaum eine Chance läuft nicht über Villa. Der Knipser sondergleichen. Robben ist wie Iniesta eher Vorbereiter, aber auch im Abschluss zeigt die holländische Maschine Konsequenz. Den Punkt macht er aber für seine fiesen Pässe.

Diskutieren darf, wer will und mag 🙂

WM-Quiz

Graval macht ein ultradoofes Worträtsel zur Fussball-WM in Südafrika. 9 Spieler sind versteckt, die ziemlich bekannt sind, oder zumindest sonst auf sich aufmerksam machten, diese WM. Zur Hilfe sage ich aber, aus welchen Ländern die Spieler stammen: Argentinien, Brasilien, Deutschland, England, Frankreich, Niederlande, Schweiz, Spanien, Uruguay. Gewinner ist, wer als den letzten Begriff errät. 🙂

1) Durchgewuselte und entsprechend ergänzte 365 Tage ohne achten Alphabetsbuchstaben mit französischer Seehunden.
2) Er hat den Autobus verloren und schleift das Heissgetränk.
3) Diese französische Schweizermünze ist oberhalb eines langen Buchstabens.
4) Goliaths Gegners Landhaus.
5) Zweimal der Buchstabe der Zahl der Feldspieler.
6) „Stirb-Geh“ würden die Engländer diesem Kerl sagen. Er sagt aber genuschelt „Pferdekind“.
7) Das grüne Abendkleid wird kurz retweetet. Durchgemischelt, versteht sich.
8) Wir kennen ihn zur Hälfte aus 6). Den Rest macht die britische Glocke mit italienischem Knoblauch.
9) Die scharfe Schote erhält den 16. Buchstaben vorne reingepackt. Und weils so lustig ist, hängen wir ihn gleich noch zweimal an. Und alles zusammen ist sehr langweilig.

Best of WM – Teil 3

Nun sind die Achtel- und Viertelfinals vorüber, mit Spanien, Uruguay, Holland und Deutschland (*grummel*) sind nun noch vier Teams im Rennen, und wiedereinmal dominiert Europa. Vor vier Jahren waren gleich vier europäische Teams unter den letzten vier, und auch diesmal sind es noch deren drei. Dabei waren alle fünf südamerikanischen Teilnehmer in den Achtelfinals und davon gleich vier als Gruppensieger. Diese vier kamen dann auch in die Viertelfinals, Chile musste nach dem Duell gegen Brasilien die Heimreise antreten. Danach war aber Schluss – Brasilien ging gegen Holland unter, Paraguay verlor gegen Spanien in letzter Minute und auch Argentinien verlor, wenn auch ganz knapp (jaaaaah, das war gaanz knapp!). Mit Uruguay ist nun noch ein Südamerikaner im Rennen. Asien musste bereits in den Achtelfinals heimreisen, Ghana hielt die Flagge bis im Viertelfinale hoch, Ozeanien blieb in der Vorrunde hängen.

Die Achtelfinals zeigten bereits sehr schön (?), woran man sich in einer Weile noch erinnern wird, wenn jemand von dieser WM spricht. Das Bloemfontein-Tor und Tevez‘ Abseits-Tor waren noch die ärgsten Fehlentscheide, welche die unzähligen ungerechtfertigten roten Karten der Vorrunde zu toppen vermochten. Das ist sehr schade, aber wenn die FIFA sich für Schiedsrichter, wie Al Ghamdi, der klar fehlgepfiffen hat entscheidet, und Schiedsrichter wie Busacca, die ein Spiel völlig gut gepfiffen haben, heimschickt, ist eigentlich klar, was dann passiert.

Mit Portugal und England traten nach Italien, Frankreich und der Schweiz zwei weitere (selbsternannte) Favoriten bereits früh die Heimreise an. Obwohl sie im Direktduell gegen andere Favoriten den Kürzeren zogen, ist dieses Aus keinesfall ungerechtfertigt. Ideenlos und ohne jegliche Begeisterung traten die Teams an, das 7:0 gegen Nordkorea vermag das nicht zu übertuschen, die Favoriten dieser WM waren schlecht. Auch Argentinien und Brasilien. Beide wurden über ihrem Wert verkauft. Argentinien spielte kaum gegen ernstzunehmende Gegner, die ihnen nie wirklich gefährlich wurden. Dass daraus nur ein 1:0 oder 2:0 reüssiert, wenn man doch so einen tollen Sturm hat, ist einfach schlecht. Gegen Mexiko geriet man ein erstes Mal ins Stolpern, konnte sich aber noch glücklich auffangen. Das gelang nun gegen Deutschland leider nicht mehr.

Auch Brasilien zeigte Schwächen. Aber nicht etwa der vielkritisierte Mangel an schönem Fussball an sich, sondern, dass Dungas taktisches System in der Idee gut war, in der Ausführung Mängel zeigte. Nur ab und an gab es gute Pässe, schöne Flanken, gelungene Tore, ansonsten blieb die Seleçao ziemlich blass. Wer jetzt aber der Meinung ist, dass die Niederlande und Spanien verdient so weit vorne mitmischten, täuscht sich. Die Niederlande liess ihren schönen Fussball vermissen, die Tore zeigten, wie schwer sich der Sturm tatsächlich tat. Erstmals gefallen hat mir das Team nur gegen Brasilien, ansonsten waren sie eher Mittelmass. Und Spanien würgte sich jeweils mit 1:0 in die nächste Runde, „gut“ ist anders. Dem Sturm fehlt der Biss, die Verteidigung liess oftmals einige Löcher offen.

Lediglich Deutschland, das ironischerweise ohne weisse Weste anreist, vermag in letzter Zeit zu überzeugen. Wurde das Team doch auch von Beginn an echt gefordert und warf der Reihe nach England, Argentinien und jetzt vielleicht sogar auch Spanien aus dem Rennen. Alles andere als eine Routineübung. So tippe ich auf einen Final der Extraklasse: Niederlande – Deutschland.

Überraschung der Woche: Das war wohl Ghanas Sieg über die USA, mit dem man einen letzten Hoffnungsschimmer für Afrika behielt. Ghana war dann auch das neue Holland, jeder Einzelne fante für Ghana, egal, ob er eine Beziehung dazu hatte, oder nicht. 🙂

Spiele: 60 (von 64)

Tore: 133 (2,22 pro Partie)
Torschützenkönig: David Villa – 5 Tore

Gelbe Karten: 224 (3,73 pro Partie)
Rote Karten: 7 (0,12 pro Partie)
Gelb-Rote Karten: 9 (0,15 pro Partie)

Schönstes Tor der Woche: Vielleicht das 2:2 von Lampard gegen Deutschland? Oder doch das 3:0 von Tevez gegen Mexiko?

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Gravals Steilpass

  • Warum Dunga Felipe Melo mitgenommen hat, weiss keiner. Ausser Eigentoren schiessen und Foulen hat der nicht viel gemacht. Vielleicht ein Tor vorbereitet, gut. 😉
  • Das Bloemfontein-Tor war schön. Ach was, das zählte nicht?
  • Ich habe mit Japan mitgefiebert, aber die sind ja selbst schuld, wenn die das Tor nicht treffen tun. 😛
  • Genialste Schwalbe mit Roter-Karte-Folge von Capdevila: Theatralisch umfallen, hochblicken und schauen, was der Schiri macht, wenn er kommt, gleich wieder schreiend am Boden liegen.
  • Der japanische Schiedsrichter, der sich Respekt mit Karten verschaffen muss, weil Brasilien und Holland ihn nicht ernstnehmen. 😀
  • Ghana kann fussballspielen, aber weiss nicht, wie seine Spieler heissen. Richard Kingson hiess mal „Kingston“, und John Pantsil wurde als „Paintsil“ geboren. Aber ist ja egal, hauptsache, sie spielen Fussball 😉
  • Péle soll ins Museum. Ach was? Der kriegt sein eigenes Museum? Schön.
  • Russland hofft. 8 Prozent der Bevölkerung gaben im Vorfeld der WM in einer Umfrage an, für Russland die Daumen zu drücken. 2 Prozent waren noch für die Türken. Schade nur, dass die nicht dabei sind ^^
  • Luis Suarez fehlt wegen der roten Karte im Halbfinale und ist wohl der glücklichste und beliebteste Uruguayaner dieser Tage.
  • Asamoah Gyan hätte wohl einen neuen Rekord setzen können. Drei Penaltytore an einer WM (ohne Elfmeterschiessen). Man muss nur treffen, weisste.
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